Mobiles Klassenzimmer auf dem Residenzplatz
Der blaue Bauwagen des Caritas-Kinderdorfes Marienstein steht in den kommenden sechs Wochen auf dem Eichstätter Residenzplatz und dient den Schülerinnen und Schülern dort als mobiles Klassenzimmer. Foto: Caritas/Peter Esser
Seit vergangenem Sonntag steht auf dem Eichstätter Residenzplatz der blaue Bauwagen des Caritas-Kinderdorfes Marienstein. Die Schule der Einrichtung - das Förderzentrum mit Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung - wird ihn dort in den nächsten sechs Wochen als mobiles Klassenzimmer nutzen. Nach Mitteilung des Sonderschulpädagogen Wilhelm Schütz werden ab nächster Woche Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur neunten Klasse den Bauwagen als Ausgangspunkt für mehrere Aktionen verwenden. "Wir werden mit einer Grundschulklasse am Mittwoch und Donnerstag starten, eine Stadtrallye veranstalten und den Eichstätter Wochenmarkt sowie das Informationszentrum Naturpark Altmühltal besuchen", kündigt Schütz an. Im Bauwagen würden die Aktionen ausgewertet und gebe es Brotzeit.
Die Schule sucht für den selbst restaurierten Bauwagen immer wieder in und um Eichstätt neue Standorte, welche sich für das Unterrichten vor Ort, die Begegnung mit Menschen und das Lernen außerhalb der Schule anbieten. Einer der großen Vorteile ist die Nähe zur Praxis und damit zu anschaulichen Beispielen und Erlebnissen, die im Idealfall alle Sinne ansprechen. Die Schüler erhalten so individuelle Zugänge zum Lehrstoff und die Möglichkeit, ihren Lernweg entsprechend ihren Interessen und Fähigkeiten selbst zu steuern. Das mobile Klassenzimmer startete 2017 mit einem kleinen Bauwagen. Während der coronabedingten Pause wurde die Zeit genutzt und ein neuer größerer Bauwagen von Schülern restauriert und hergerichtet. Darin finden nun ohne Probleme 15 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen und Lehrern Platz.
Das gesamte Projekt wird nach wie vor über Spenden finanziert. So erhielt der Bauwagen über die Zuwendung des Lions Clubs unter anderem eine mobile Solaranlage mit Wechsler und Akku und eine passende LED-Leuchte. Der Strom im Bauwagen soll für die Beleuchtung und für das Aufladen mobiler digitaler Unterrichtshilfen wie Tablets verwendet werden, um analoges Lernen vor Ort mit den vorhandenen digitalen Unterrichtsmitteln zu ermöglichen.